Peer Steinbrück in Wuppertal – „Hoffe, Sie haben Zeit mitgebracht: Ich bin hier auf 23.00 Uhr eingestellt!“

SONY DSCGroßer Auftritt: Gestern war unser Kanzlerkandidat Peer Steinbrück auf den Laurentiusplatz nach Wuppertal gekommen, um die BewohnerInnen des Bergischen von seinen Qualitäten und denen der SPD zu überzeugen – und bot großes Kino.

Zunächst allerdings hatten unsere Wuppertaler Direktkandidaten Manfred Zöllmer und Sven Wiertz Gelegenheit, ihre ganz eigenen Schwerpunkte für den Schlussspurt dieses Wahlkampfs zu setzen, und vermochten dabei nicht weniger zu punkten. „Es macht mich richtiggehend zornig, wenn sich der Bund bei den immer weiter steigenden Soziallasten für die Städte aus der Verantwortung stiehlt, so wie das unter Schwarz-Gelb zunehmend der Fall gewesen ist,“ betonte etwa Manfred mit spürbarer Entschlossenheit; gerade Wuppertal mit seinen großen Arbeitsmarktproblemen habe darunter zu leiden, das werde er ändern. Sven Wiertz stellte klar, dass für ihn der flächendeckende Mindestlohn oberste Priorität habe: „Das ist mein wichtigstes Ziel für die ersten 100 Tage dieser neuen Regierung,“ unterstrich Sven engagiert.

Und dann Peer Steinbrück: Der Kanzlerkandidat sprühte vor Witz, zupackendem Charme und Tatkraft, und das Publikum dankte es ihm mit immer wieder aufbrandendem, am Ende langanhaltendem Beifall. „Alle denken an sich, nur ich, ich denk an mich,“ brachte Peer etwa das vorherrschende Individualinteresse in unserer Gesellschaft prägnant auf den Punkt; eben deshalb stelle die SPD das „Wir“ in den Vordergrund.SONY DSC

Absolut unzweideutige Worte fand Steinbrück dann vor allem auch für das Betreuungsgeld von Schwarz-Gelb, das zu Lasten des Ausbaus von Kitas geht: „Dieses unsägliche Betreuungsgeld muss weg! Schon jetzt könnten dafür 200.000 neue Kitaplätze eingerichtet werden,“ polterte er und legte noch nach: „Aber nicht nur das: Vor allem könnte zumindest teilweise auch eine deutlich verbesserte Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher davon bezahlt werden, wie ich sie für dringend nötig erachte“ – der Applaus gab ihm Recht.

Am deutlichsten jedoch von dieser kurzweiligen Stunde dürfte uns Peers locker-hemdsärmelige Antwort auf die wunderbar einfache Frage eines 8-jährigen Mädchens in Erinnerung bleiben, ob er denn auch jeden Abend 3 Minuten lang die Zähne putze. „Ja, das tue ich,“ erwiderte der Kanzlerkandidat locker und ergänzte: „Und auch morgens mache ich das, allerdings erst nach dem Frühstück. Und für unterwegs habe ich dann noch dieses hier,“ und kroste dabei eine Minizahnbürste zum Zusammenstecken aus seiner Sakko-Tasche hervor – das Publikum amüsierte sich.

SONY DSCAm Ende blieb: Ein Top-Kandidat für das Amt des Bundeskanzlers, ein Mann mit Format, Tatkraft und Charisma: „Sie haben es in der Hand!“ rief denn auch Peer Steinbrück am Ende der Wahlarena: „In 5 Tagen können Sie diese bislang planloseste, chaotischste und zerstrittenste Bundesregierung abwählen!“ Dazu rufen auch wir alle Wuppertalerinnen und Wuppertaler auf – damit der Wechsel an diesem Sonntag gelingt!