Am 9. November ist der Jahrestag der Reichspogromnacht. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 gingen in Deutschland die Synagogen in Flammen auf. Schaufenster jüdischer Geschäfte wurden zertrümmert, Wohnungen demoliert, Bürger jüdischen Glaubens misshandelt, verschleppt und ermordet. Dies war der vorläufige Höhepunkt der von den Nazis angeordneten Ausschreitungen gegen jüdische Bürger, der im Laufe des zweiten Weltkrieges in der systematischen Ermordung von über 6 Millionen deutschen und europäischen Juden mündete.
Auch in Wuppertal wurden viele Menschen Opfer der antisemitischen Hetzpropaganda der Nationalsozialisten. Die Reichspogromnacht markiert einen Wendepunkt in der Verdrängung des jüdischen Lebens aus Deutschland. Nunmehr wurden immer offenbarer Menschen jüdischen Glaubens diskriminiert und verfolgt.
Dietmar Bell, Wuppertaler SPD-Vorsitzender und Landtagsabgeordneter, nahm an der zentralen Gedenkfeier auf dem jüdischen Friedhof teil, der Solinger SPD-Vorsitzende Josef Neumann an einer solchen in Solingen. Die drei Wuppertaler Landtagsabgeordneten Bell, Neumann und Andreas Bialas dazu in einer gemeinsamen Erklärung: „Dies ist ein Tag des mahnenden Gedenkens an die millionenfachen Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und zugleich eine Aufforderung für die Gegenwart und Zukunft, allen Formen antisemitischen, rassistischen und gleichwie totalitären Denkens entschieden entgegen zu treten. Gedenktage allein reichen nicht: Mutiges Handeln und Zivilcourage auch im Alltag sind gefordert, um jeglichen Ausdrucksweisen menschenverachtender Ideologien und neonazistischer Übergriffe mit aller Kraft zu begegnen.“