„Stärken stärken!“ – Diskussion zum Wissenschaftsstandort Wuppertal

Gestern Abend Uni-Campus Freudenberg, Hörsaal 3: Diesmal keine übliche Vorlesung, sondern eine wissenschaftspolitische Diskussion mit hochkarätigen Podium. Ministerin Svenja Schulze, Prof. Uwe Schneidewind, Präsident des Wuppertal-Institutes, der Rektor der Bergischen Universität, Prof. Lambert Koch, Cornelius Lehmann, Asta-Referent für Hochschulpolitik, sowie Dietmar Bell, wissenschaftspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, diskutierten zu den Potentialen und Perspektiven des Wissenschaftsstandortes Wuppertal. Den Abend moderierte der Initiator und Geschäftsführer der Junior-Uni Prof. Ernst Andreas Ziegler, der eingangs einen breiten historischen Rückblick auf den ‚Wissensstandort Wuppertal‘ entwarf. Als besonderer Gast war Oberbürgermeister Andreas Mucke im Publikum.

Die Ministerin attestierte Wuppertal als Hochschulstandort mit Blick auf die vergangenen 10 Jahre eine enorme Dynamik und eine gelungene regionale Vernetzung mit maßgeblichen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Akteuren. Auch sei es der Uni gelungen, durch eine weitreichende Neuaufstellung ihr Profil markant zu schärfen. Prof. Koch hob hervor, dass die Bereitschaft bei vielen vorzufinden gewesen sei, dabei mitzuziehen. Die Uni hätte im Bergischen Städtedreieck einen guten Resonanzboden für den Wandel erfahren. Prof. Schneidewind sprach zudem von einer gelungenen Symbiose der Forschungsanstrengungen des Wuppertal-Institutes mit der Grundlagenforschung der Hochschule. Asta-Referent Lehmann, verwies auf den Bedeutungszuwachs der Lehre im Unibetrieb und die Notwendigkeit deren Bedingungen weiter zu verbessern.

Dietmar Bell betonte, dass die Wuppertaler Uni es verstanden habe, ihre ‚Stärken zu stärken‘ und unterstrich, vor allem auf Gelingensfaktoren zu schauen, die positive Entwicklungsprozesse befördern könnten. In diesem Sinne habe es die Uni hervorragend verstanden, so Bell, ihre Kompetenzen und Ressourcen zu zielorientiert zu bündeln und zu einem maßgeblichen Impulsgeber auch des regionalen Strukturwandels zu avancieren. Die Hochschule sei bei der nachhaltigen Zukunftsentwicklung ganz vorne dabei. Prof. Ziegler stellte abschließend die Frage in den Raum, ob eine ‚Amerikanisierung‘, das heißt die steigende Abhängigkeit von privaten Sponsoren und Drittmittelgebern, auch für das europäische bzw. deutsche Hochschulsystem drohe. Dies nahm Ministerin Schulze zum Anlass darauf hinweisen, dass die öffentliche Finanzierung entscheidender Garant für die wissenschaftliche Autonomie sei und NRW mit Entschiedenheit an einer weitgehenden öffentlichen Finanzierung der Hochschule auch für die Zukunft festhalte.

„Es war eine ausgesprochen spannende Diskussion, die nochmals deutlich gemacht hat, dass wir mit unserer Uni und dem Wuppertal-Institut zusehends auf den vorderen Rängen mitspielen und gut aufgestellt sind. Zentrale Fragen gesellschaftlichen Entwicklung und Forschung in vielen Innovationsfeldern markieren die Agenda der Hochschule und des Institutes. Dies freut mich sehr. Der eingeschlagene Weg muss weiter fortgesetzt werden. Was ich dazu beitragen kann, werde ich tun“, so Bell am Ende des Abends.