SPD-Wuppertal fordert faire Textilproduktion

Lange Zeit hat es nur wenige Menschen interessiert, unter welch erbärmlichen Bedienungen die Menschen in den Textilfabriken in Asien und Afrika arbeiten müssen. „Die Bedingungen der globalen Textilproduktion sind ein Skandal. Kein Brandschutz, keine Krankenversicherung, sechs Tage die Woche wird für einen Hungerlohn geschuftet. Und wer einer Gewerkschaft beitritt riskiert seinen Job.“, so SPD-Vize Stefan Kühn.

 Der Einsturz einer Fabrik in Bangladesch hat 2013 die skandalösen Zustande erschreckend deutlich gemacht. Damals starben 1.134 Menschen und mehr als 2.500 wurden schwer verletzt. 2014 wurde daher von der Bundesregierung das „Bündnis für nachhaltige Textilien“ gegründet. Daran beteiligen sich Hersteller wie Adidas und Hugo Boss, Handelsketten wie C&A, H&M, KiK und Primark, aber auch Hilfsorganisationen und Gewerkschaften.  Nach Meinung der Wuppertaler SPD ist das Bündnis aber nur ein erster kleiner Schritt.

„Wir leben im Wohlstand auf dem Rücken dieser Menschen. Und das müssen wir grundlegend ändern.“, so SPD-Vorsitzender Heiner Fragemann. Deswegen sei es nicht zu akzeptieren, dass sich nun die ersten Unternehmen aus dem Bündnis zurückziehen, dass Vereinbarungen unverbindlich bleiben und die die Situation vor Ort nicht von unabhängigen Prüfern untersucht wird. Daher müssen die Textilunternehmen in die gesetzliche Pflicht genommen werden, Verantwortung für die Produktionsbedingungen der Waren zu übernehmen, die sie herstellen lassen.

„Wir Wuppertaler wissen aus unserer Geschichte, wie menschenverachtend die Arbeitsbedingungen der Wuppertaler Textilindustrie waren. Deswegen empfinden wir eine ganz besondere Solidarität mit den Textilarbeiterinnen und Textilarbeiter in Asien und Afrika.“, so Fragemann und Kühn. Daher bedürfe es eines deutlich verschärften Haftungsrechtes, das deutsche Unternehmen auch im Ausland auf Arbeitssicherheit, auf bessere Arbeitsbedingungen und Anerkennung des Arbeitsrechtes verpflichte.