Malu Dreyer und Thomas Kutschaty beim Jahresempfang
Gestern Abend im Barmer Bahnhof: Jahresempfang der Wuppertaler SPD. Viele Menschen aus der illustren Stadtgesellschaft im Tal hatten sich eingefunden. Besonderer Gast des Abends Malu Dreyer, Ministerpräsidentin aus Rheinland-Pfalz und eine der Interimsvorsitzenden der Bundespartei. Darüber hinaus als besondere Gäste Thomas Kutschaty, Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion NRW, sowie Oberbürgermeister Andreas Mucke. Im Publikum zahlreiche Vertreter der Kommunalpolitik, von ehrenamtlichen Vereinen und Mandatsträger aus Bund und Land. So der Bundestagsabgeordnete Helge Lindh sowie die Landtagsabgeordneten Dietmar Bell, Andreas Bialas und Josef Neumann. Auch künstlerische Prominenz, wie der in Beyenburg lebende renommierte Schauspieler Harald Krassnitzer, waren zugegen.
Nachdem Servet Köksal, Vorsitzender der Wuppertaler SozialdemokratInnen die Anwesenden begrüßt und in seiner Rede die Schwerpunkte und Ziele sozialdemokratischer Kommunalpolitik umrissen hatte, richtete Malu Dreyer einige Worte ans Publikum. Sie machte ohne Umschweife deutlich, dass die Sozialdemokratie sich augenblicklich in einer schwierigen Lage befinde, aber alle Chancen habe, da auch wieder herauszufinden. Notwendig sei dazu insbesondere, die Wiedererlangung von Glaubwürdigkeit. In vielen Feldern mache die SPD eine ordentliche Politik für die Mehrheit der Menschen im Lande, aber diese Erfolge könnten oftmals angesichts einer grundlegenden Vertrauenskrise nicht durchdringen. Besonders unmissverständlich positionierte sich Dreyer in einer klaren Absage an jegliche Form des Rechtsextremismus. Da habe die SPD nie gewankt. Hier müssten alle demokratischen Kräfte zusammenstehen, um einer Vergiftung des gesellschaftlichen Klimas und der Schaffung von Angst durch rechtsradikalen Terror entgegenzuwirken.
Im Anschluss an die Rede der Ministerpräsidentin, fanden sich Malu Dreyer, Thomas Kutschaty und Andreas Mucke zu einer Podiumsrunde zusammen. Die Fragen stellte Lothar Leuschen, Chefredakteur der WZ-Wuppertal. Natürlich ging auch hier zunächst um die derzeit schwierige Lage der SPD.
Alle Drei betonten, dass man nur durch beharrliche Arbeit für die Menschen auf allen politischen Ebenen verloren gegangenes Terrain zurück gewinnen könne. Und da habe man ja durchaus in der Sache unbestrittene Erfolge vorzuweisen. Die Partei müsse aber wieder selbstbewusst und optimistisch, geschlossen und überzeugend auftreten. Dies gehe aber nur in einer solidarischen Form des Miteinanders und eben nicht durch die Zelebrierung innerparteilicher Grabenkämpfe und der Demontierung des eigenen Spitzenpersonals. Malu Dreyer zeigte sich zuversichtlich, dass die SPD das Potential habe – sowohl inhaltlich als auch personell – wieder auf die Beine zu kommen. Die Sozialdemokratrie werde im Lande dringend gebraucht, um in Zeiten beschleunigten gesellschaftlichen Wandels soziale Leitplanken einzuschlagen und den Menschen Zuversicht in die Gestaltbarkeit der Dinge zu vermitteln. (rh)