Damit die Verkehrswende gelingt sind Menschen nicht zu verbannen, sondern mitzunehmen

„Die SPD setzt sich für eine Verkehrswende ein, die die Menschen mitnimmt. Deshalb bauen wir auf positive Anreize, verbesserte Angebote und einen vielfältigen Mobilitätsmix. Verbote zu Lasten von Autofahrenden, wie sie der grün-schwarze OB Kandidat Prof. Dr. Schneidewind vorschlägt, werden von den Menschen nicht akzeptiert. Denn sie führen dazu, dass Einkommensschwache in ihrer Mobilität eingeschränkt und ausgegrenzt werden.“ so SPD Vorsitzender Servet Köksal.

Das Vorhaben von Prof. Dr. Schneidewind im historischen Teil der B7 zwischen Haspel und Loh eine einspurige Umweltspur einzurichten ist aus Sicht der SPD auch kein sinnvoller Beitrag zu einer Verkehrswende und zu mehr Klimaschutz. Denn dadurch würden absichtlich lange Staus produziert und der Verkehr in Seitenstraßen verlagert.

„In Wuppertal gibt es ca. 200.000 Menschen, die täglich zur Arbeit, zur Schule und zur Uni pendeln müssen. Für sie müssen positive und sozial gerechte Anreize für eine klimafreundliche Mobilität geschaffen werden. Z. B. durch den Ausbau des Home-Office, eine bessere Anbindung des ÖPNV, den zügigen Ausbau sicherer Radwege und die Stärkung des Schienenverkehrs.“ sagt Köksal.

Die komplette Verbannung des Autoverkehrs aus großen Teilen von Elberfeld und Teilen von Unterbarmen ist aus Sicht der SPD nicht vermittelbar. In ihrem Wahlprogramm fordern die Grünen, eine Fläche von 4,5 Quadratkilometer komplett Autofrei einzurichten. Konkret zwischen B7 bis Nordbahntrasse und Briller Str. bis zur Hardt. Dadurch würden tausende Wuppertaler*innen im Bereich Innenstadt, Ölberg, Nordstadt, Mirke, Ostersbaum und teilweise in Unterbarmen gezwungen, auf ihr Fahrzeug zu verzichten, dieses in den angrenzenden Straßen zu parken oder in einen anderen Stadtteil umzuziehen.

„Wie sollen diese Menschen ihre Einkäufe nach Hause bringen? Insbesondere Ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen werden dadurch in ihrer Lebensqualität massiv beeinträchtigt. So kann eine Verkehrswende nicht gelingen. Auch die wirtschaftlich schwere Situation für den Einzelhandel würde noch weiter angespannt“, sagt Ioannis Stergiopoulos, Mitglied des SPD Vorstands.

Daher fordert die Wuppertaler SPD den grün schwarzen OB Kandidaten Prof. Dr. Schneidewind auf, seine Haltung zu dieser Forderung zu erklären. „Diese Klarstellung ist für viele Zehntausend Wuppertalerinnen und Wuppertaler von großer Bedeutung.“ so Köksal und Stergiopoulos.

Eine aus ideologischen Gründen erzwungene Autofreiheit in diesem Ausmaß führt zur erheblichen Parkraumverknappung und Folgeproblemen in den angrenzenden Stadtteilen Südstadt, Barmen, Uellendahl und Katernberg. Dies ist aus Sicht der Wuppertaler SPD unverantwortlich. Die aus Klimaschutzgründen dringend erforderliche Wende dürfe nicht dazu führen, dass die Menschen in ihrem „Grundrecht“ auf Mobilität benachteiligt werden. „Deshalb lautet die sozialdemokratische Antwort die Mobilitätsformen ÖPNV, Fußverkehr, Auto und Fahrrad gleichberechtigt als Teil eines integrierten Verkehrssystems zu betrachten. Nur so werden sie von den Menschen akzeptiert und gelebt.“ so Köksal und Stergiopoulos.