Partei

 

Die Geschichte der Wuppertaler SPD ist deutlich älter als der Name unserer Stadt. Vor dem Hintergrund der Auswirkungen der Frühindustrialisierung spiegelten sich die sozialen Konflikte der damaligen Zeit im Tal der Wupper wie in einem Brennglas wieder. So wurden Barmen und Elberfeld frühe Zentren der organisierten Arbeiterschaft. Als sich vor 150 Jahren, am 23. Mai 1863, der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein (ADAV), der Vorläufer der SPD, gründete, gehörte der Elberfelder Hugo Hillmann zu den 12 Gründungsdelegierten. Gründungsvorsitzender wurde Ferdinand Lassalle, der am 22. Mai 1864 seine letzte Rede vor seinem Tod in Ronsdorf gehalten hat.

In der Folge wuchs die SPD zu einer der stärksten und erfolgreichsten Parteien heran. Der spätere sozialdemokratische Reichspräsident Friedrich Ebert hatte zur Kaiserzeit seinen Wahlkreis in Barmen, weil hier das Mandat relativ sicher errungen werden konnte. Immer wieder übernahmen Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten als Oberbürgermeister in vorderster Linie Verantwortung für unsere Stadt. Ob es Robert Daum, Hermann Herberts, Gottfried Gurland oder Ursula Kraus waren – die Wuppertalerinnen und Wuppertaler übertrugen die Verantwortung für die Weiterentwicklung der Stadt zumeist Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten.

Der bekannteste Wuppertaler Sozialdemokrat war wohl Johannes Rau. Er war Wuppertaler Oberbürgermeister sowie 20 Jahre Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, bevor er 1999 zum achten Bundespräsidenten gewählt wurde. Mit ihm ist die Stadt und die Wuppertaler SPD über Jahrzehnte eng verbunden gewesen. Aus diesem Grund wurde das Haus der Partei in der Robertstraße am 6. Juni 2013 nach ihm benannt.

Das Gebäude in der Robertstraße, in dem die Wuppertaler SPD heute ihre Räumlichkeiten hat, hat eine fast ebenso lange Geschichte. Zwischen 1902 und 1905 wurde es von den Sozialdemokraten erbaut und wurde zunächst als Partei- und Verlagshaus genutzt. Bis 1933 wurde dort die FREIE PRESSE, die Zeitung der SPD für das Bergische Land, gedruckt. Die letzte Ausgabe erschien am 27. Februar 1933, danach wurde der Verlag enteignet und das Gebäude beschlagnahmt. Im zweiten Weltkrieg wurden weite Teile des Gebäudes zerstört. Im April 1958 kehrte die Wuppertaler SPD wieder in ihren traditionellen Sitz zurück. Heute haben hier der Unterbezirk, die Bundes- und Landtagsabgeordneten und die Jusos ihre Büros.

Aktuell hat die SPD Wuppertal annähernd 1300 Mitglieder und ist damit die mitgliederstärkste Partei in Wuppertal.

Erfahren Sie hier mehr zur Geschichte und Gegenwart der Sozialdemokratie in Wuppertal und ihrer Akteure.